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Vasektomie – Samenleiterunterbindung -Sterilitätsoperation

 
Allgemein

Nach abgeschlossenem Kinderwunsch stellt sich in Partnerschaften immer öfter die Frage nach optimaler Möglichkeit der Verhütung, die nach wie vor hauptsächlich von der Frau getragen wird.

Die Vasektomie stellt eine gute und kostengünstige Alternative zu den Verhütungsmethoden der Frau (Pille, Spirale, Hormonimplantat) dar und ist die sicherste Methode zur Kontrolle der Zeugungsfähigkeit beim Mann.

Der Eingriff ist statistisch in 97,2 – 99 % aller Fälle erfolgreich.

Der Eingriff wird in der Ordination ambulant in Lokalanästhesie durchgeführt. Ab dem 26. Lebensjahr ist eine Durchführung der Samenleiterunterbindung möglich. Das Einverständnis anderer Personen ist dazu nicht erforderlich. Allerdings ist die schriftliche und mündliche Einverständniserklärung auf dem Aufklärungsbogen von beiden Partnern erwünscht. Auch sollte mindestens ein Kind aus der Partnerschaft resultieren.

Mindestens eine Woche vor der Operation erfolgt in einem Vorgespräch eine ausführliche Beratung und Aufklärung, am besten im Beisein der Partnerin. Eine Woche nach der Operation wird eine Wundkontrolle durchgeführt.

Die Methode

Es wird eine messerlose Operationstechnik („No-Scalpel-Vasectomy“) eingesetzt. Mit Hilfe spezieller Instrumente (siehe Abbildung) ist es möglich, die Samenleiter unblutig zu isolieren und dann zu durchtrennen. Dabei werden Teilstücke der Samenleiter entfernt. Die Samenleiterenden werden unterbunden und verschorft. Damit soll verhindert werden, daß die Enden wieder zusammenwachsen und ein Samentransport wieder möglich wird.

Die für die Operation nötige Hautöffnung ist so winzig, daß zum Verschluß der Wunde meist nicht einmal Nähte gebraucht werden. Der chirurgische Eingriff ist unkompliziert, erfolgt unter örtlicher Betäubung und dauert zwischen 20 und 30 Minuten (reine Operationszeit).

Nach der Operation

Nach einer Vasektomie sollte sich der Mann ca. eine Woche lang schonen. Auch sexuelle Aktivitäten sollen erst nach einer Woche wieder aufgenommen werden. Eine Unfruchtbarkeit besteht nicht sofort nach der Operation.

8 Wochen nach der Vasektomie ist ein Spermiogramm (mikroskopische Untersuchung der Samenflüssigkeit) erforderlich. Zu diesem Zweck stellt der Mann eine Ejakulatprobe zur Verfügung. Weitere 8 Wochen später wird dieser Vorgang wiederholt. Enthalten beide Proben keine toten oder lebendigen Samenzellen mehr, kann auf andere Verhütungsmittel verzichtet werden.

Sicherheit

Auch bei einwandfreier Durchführung der Operation kann sich in äußerst seltenen Fällen durch Rekanalisation eine unerwünschte Zeugungsfähigkeit wieder einstellen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt jedoch nur bei 0,02 %. Für den Fall, daß der Mann zu einem späteren Zeitpunkt doch wieder eine Vaterschaft wünscht, gibt es auch die Möglichkeit, vor der Operation Sperma einfrieren zu lassen. Für eine Rückoperation, die 5 bis 7 % der Patienten anstreben, wird die anschließende Erfolgsrate mit 50 bis 80% angegeben. Auch 10 Jahre nach der Erstoperation bestehen Chancen auf Erfolg.

Sie bringt für den Mann keine wie auch immer spürbare Veränderung mit sich – weder körperlich noch sexuell! Da das Ejakulat zu rund 95% aus Prostataflüssigkeit und nur zu 5% aus Samenzellen besteht, hat die Operation meistens keinen sichtbaren oder spürbaren Einfluss auf den Samenerguß.

Etwa 16 Wochen nach der Operation ist die Samenflüssigkeit in der Regel frei von Samenzellen und der Mann damit nicht mehr zeugungsfähig. Dennoch werden in den Hoden weiterhin Samenzellen gebildet, die in den Nebenhoden von körpereigenen Zellen wieder abgebaut werden.

Die Unterbrechung der Samenleiter hat keinerlei Einfluß auf die Hormonproduktion, die Erektionsfähigkeit, die Potenz, das Lustgefühl und die Liebesfähigkeit!

Die Vasektomie bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen wie Hepatits und AIDS!